Geodätische 
    Bezugssysteme und Abbildungen
    in der Landesvermessung
    
  
| Eine wesentliche Aufgabe der 
        Landesvermessung ist die Realisierung und Pflege verschiedender Bezugssysteme 
        der Erdoberfläche durch landesweit verteilte Lagefestpunkte sowie 
        durch Referenzpunkte und aktive satellitengeodätische Referenzstationen. 
        Diese Bezugssysteme dienen zur Verknüpfung der zahlreichen Vermessungen, 
        die täglich in Nordrhein-Westfalen ausgeführt werden. Sie sind 
        darüber hinaus geodätische Grundlage für die Geocodierung 
        erdoberflächenbezogener Informationen anderer Stellen oder Fachgebiete, 
        die in einem einheitlichen System dargestellt werden können.  Bislang bestehen in den Staaten Europas recht unterschiedliche Lagebezugssysteme, die aufgrund der historischen Gegebenheiten stark voneinander variieren. Die nachfolgende Tabelle enthält eine Auflistung dieser verschiedenen Systeme.  | 
    
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| Geodätische Grundlage 
        der Lagefestpunkte in Westdeutschland ist das Deutsche Hauptdreiecksnetz 
        (DHDN). Es besteht in Nordrhein-Westfalen aus dem 1895 fertiggestellten 
        Schreiberschen Block der Preußischen Landesaufnahme (Pr.La.). Die 
        Koordinaten der Festpunkte sind auf das Erdellipsoid von Bessel bezogen; 
        Zentralpunkt ist der Hauptdreieckspunkt Rauenberg in Berlin. Dieses Bezugssystem 
        wird als Potsdam Datum bezeichnet. Seit 1927 werden für alle Lagefestpunkte 
        rechtwinklige Gauß-Krüger-Koordinaten in 3 Grad breiten Meridianstreifen 
        bestimmt.  Zur Verringerung von Netzspannungen wurden seit 1977 die Koordinaten einiger Punkte des DHDN in NRW verbessert und die Folgenetze systematisch erneuert (Netz 1977). Literatur: Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen: Transformation von Koordinaten und Höhen der Landesvermessung, Teil 1: Theoretische Grundlagen. Bonn 1999 (www.lverma.nrw.de).  | 
    
Gauß-Krüger- 
    und UTM-Abbildungen
    der Landeskartenwerke in Deutschland
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         Die Arbeitsgemeinschaft der 
          Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland 
          (AdV) 
          hat beschlossen, das neue Bezugssystem ETRS 89 für die Landesvermessung 
          und das Liegenschaftskataster einzuführen. Dadurch erhalten alle 
          Blätter der topographischen Landeskartenwerke der Maßstäbe 
           M. Spata: Die UTM-Abbildung in der deutschen Landesvermessung. In: Duisburger Forschungen, Band 59, Duisburg 2013, S. 269-299 mit 25 Abb. und 1 Tab. M. Spata: UTM-Reduktionsfaktoren zur vereinfachten Streckenreduktion in NRW. In: NÖV, 34. Jg., 1/2001, S. 51-55 mit 1 Beilage. M. Oster und M. Spata: Welche Auswirkungen auf die topographischen Landeskartenwerke Deutschlands hat die Umstellung auf ein neues Koordinatensystem und auf eine neue Abbildung? In: Kartographische Nachrichten (KN), 49. Jg., 3/1999, S. 110-115.  | 
    
Europäisches Terrestrisches Referenz-System 1989 (ETRS 89)
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         Für globale und kontinentale Festpunktfelder besteht das räumliche satellitengeodätische World Geodetic System 1984 (WGS 84), das in Europa durch das einheitliche Bezugssystem Europäisches Terrestrisches Referenz-System 1989 (ETRS 89) realisiert ist. In der nachfolgenden Übersicht sind die Referenzpunkte des NWREF-Netzes von 1993 dargestellt. Literatur:  | 
    
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